Der Andromedanebel

 

Der Roman Der Andromedanebel spielt in einer fernen kommunistischen Zukunft, einer Zeit, die von der außerordentlichen Entwicklung der Wissenschaft, Kunst und Pädagogik geprägt ist. Raumschiffe erreichen fremde Sonnensysteme, die Erdoberfläche wurde umgestaltet, neue Wissenschaften entstanden. Inzwischen hat man auch Kontakt mit fernen Welten aufgenommen, mit denen regelmäßig Bildsendungen ausgetauscht werden. Diese Welten bilden die Gemeinschaft des Großen Rings. Der Roman besteht aus mehreren Handlungssträngen, die die Menschen der Zukunft in der ganzen Vielfalt ihrer Interessen zeigen.

 

Irdische Raumfahrer unter dem Kommando des Astronavigators Erg Noor flogen mit dem Raumschiff Tantra zu einem bewohnten Planeten, der plötzlich verstummt war. Doch die Welt ist tot, nur schwarze, mohnähnliche Pflanzen bedecken die Oberfläche. In unvernünftigen Versuchen mit Kernenergie freigesetzte Radioaktivität hat das Leben dieser Welt vernichtet. Auf dem Rückflug müssen sie aus Treibstoffmangel auf einem namenlosen Planeten notlanden und entdecken dort ein Raumschiff der Erde, das vor vielen Jahren verschollen war. Ebenso finden sie ein zweites Raumschiff in Tellerform, welches von einer unbekannten Zivilisation ausgesandt wurde. Auf dem Planeten begegnen sie einem mysteriösen Feind - einer aggressiven Lebensform, der die Besatzung des aufgefundenen Raumschiffs zum Opfer gefallen war. Mit knapper Not können die Raumfahrer diesen Wesen widerstehen und mit dem Treibstoff des gefundenen Raumschiffs zur Erde starten. Doch Nisa Krit, eine junge Raumfahrerin, ist schwer verletzt.

 

Eine weitere Geschichte spielt auf der Erde. Dar Weter, der bisherige Leiter der Außenstationen leidet an einer schweren psychischen Erkrankung – der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben und Werk. Unfähig, seiner Verantwortung gerecht zu werden, nimmt er die Einladung seiner Freundin, der Historikerin Weda Kong (der Geliebten Erg Noors) an, bei archäologischen Ausgrabungen mitzuarbeiten Die schwere körperliche Arbeit befreit Dar Weter von seiner Depression, doch seine wachsende Liebe zu Weda stürzt ihn in neue Konflikte. Auf der Suche nach einem Ausweg aus der Situation geht Dar Weter in die Titan-Minen nach Südamerika.

 

Inzwischen wurde über den Großen Ring eine Fernsehsendung vom Epsilon Tucanae empfangen. Tief beeindruckt von dem Bild der schönen Sprecherin dieses Sterns spürt Mwen Mass, der künftige Leiter der Außenstationen der Erde, den Wunsch, den Abgrund des Raumes und der Zeit, der die Menschheit von den Geistesbrüdern im All trennt, zu überwinden. Da gelingt dem Physiker Ren Boos eine bemerkenswerte Entdeckung. Mittel eines Energiestrahles will er eine augenblickliche Verbindung zu fernen Sternen herstellen. Doch der Nachweis ist gefährlich und benötigt die Energie der gesamten Erde. Aufgrund des hohen Risikos wird die Durchführung des Experiments verweigert. Trotz des Verbots ermöglicht Mwen Mass Ren Boss die Realisierung des Versuchs. Das Experiment endet mit einer Katastrophe. Obwohl scheinbar für wenige Augenblicke eine Verbindung gelingt, kommt es zu einer gewaltigen Explosion. Ren Boos wird schwer verwundet, die Orbitalstation zerstört, die Freiwilligen, die an dem Experiment teilnehmen, werden getötet. Mwen Mass bereut sein Verhalten und geht freiwillig ins Exil auf der Insel des Vergessens - ein Refugium für diejenigen, die der Gesellschaft entfliehen möchten.

 

Gemeinsam mit ihrer Freundin, der Psychiaterin Ewda Nal, besucht Weda Kong ihre Tochter in der Schule und spricht über die Erfolge der Pädagogik der Zukunft. Auch die Tantra ist inzwischen auf die Erde zurückgekehrt. Auf der Sitzung des Rates für Astronautik sollen die Taten Mwen Mass bewertet und die Ergebnisse des Raumflugs vorgestellt werden. Nach einer kontrovers geführten Diskussion kommt der Rat zu folgendem Ergebnis: Obwohl Mwen Mass schwere Schuld auf sich geladen hat, wird sein Ziel anerkannt und er rehabilitiert.

 

Weda Kong hat ein unterirdisches Lager mit Produkten, Maschinen und technischen Dokumentationen früherer (heutiger) Zeiten entdeckt. Doch eine verschlossene Stahltür verwehrt ihnen den Zugang zu weiteren Räumen. Sie wollen sie gerade öffnen, als das Lager teilweise einstürzt.

 

Inzwischen bereitet Erg Noor eine neue Weltraum-Mission vor, von der er wegen der sehr großen Entfernung zum Zielplaneten nicht zurückkehren wird. Er verabschiedet sich für immer von Weda Kong und startet mit der inzwischen genesenen Nisa Krit. Zugleich empfängt die Erde eine neue Funksendung, eine Botschaft von Andromeda-Nebel: Höchstwahrscheinlich stammte das unbekannte Tellerschiff aus dieser Galaxis. Gemeinsam beschließen die Zurückgebliebenen, Erg Noor und seinen Gefährten diese Nachricht zu übermitteln.